Schloss Grünsberg bei Altdorf unweit von Nürnberg - Foto: Stromersche Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung
Altdorf / Nürnberg (bücher-von-ernst-probst) - Die Anfänge der Burg Grünsberg bei Altdorf unweit von Nürnberg liegen im Dunkel der Geschichte. Erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde die Burg im Mittelalter. Weil 1231 bereits von einer großen Reparatur die Rede war, ist die Burg sicherlich lange vorher errichtet worden. Ursprünglich hieß das Bauwerk „Burg im Grunde“ oder „Grundesburg“, woraus durch ein Missverständnis der Name Grünsberg entstand. Von 1717 bis 1723 erfolgte die Erweiterung der Burg zu einem Barock-Schloss. Deswegen spricht man heute von Burg Grünsberg oder Schloss Grünsberg. Im Laufe der Zeit hat das Bauwerk oft den Besitzer gewechselt. Vor mehr als 250 Jahren gelangte es in den Besitz der Familie Stromer, die im Mittelalter als eine der wichtigsten Patrizierfamilien der „Freien Reichsstadt“ Nürnberg galt. Seit 2000 sind das Gut und das Schloss Grünsberg eine Stiftung des öffentlichen Rechts.
Die wechselhafte Geschichte des mindestens 800 Jahre alten Bauwerks wird in dem kleinen Taschenbuch „Schloss Grünsberg. Von der Burg im Grunde bis zum Barockschloss“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst geschildert. Es ist im „GRIN-Verlag“ (München) erschienen und umfasst 66 Seiten.
In Wort und teilweise auch mit Bild vorgestellt werden einige Mitglieder der Familie Stromer. Nämlich der erste Nürnberger Chronist Ulman Stromer, der „Vater der Forstkultur“ Peter Stromer, der „Bratwurst-Stromer“ Hans IV. Stromer, der Baumeister Wolf Jacob Stromer, der Nürnberger Bürgermeister Karl Otto Stromer von Reichenbach, der Dinosaurier-Forscher Ernst Stromer von Reichenbach und die Administratorin der Stromer-Stiftung, Rotraut Stromer von Reichenbach-Baumbauer.
Der Dinosaurier-Forscher Ernst Stromer hat als Schulkind am Fuße des Moritzberges bei Nürnberg einen Ammoniten mit rund 40 Zentimeter Durchmesser aus der frühen Jurazeit vor etwa 180 Millionen Jahren entdeckt. Dieser Fund des versteinerten Gehäuses eines Meerestieres weckte seinen Wunsch, ein Paläontologe zu werden. Ernst Stromer tat sich als einer der erfolgreichsten Dinosaurier-Jäger der Erde hervor. Er beschrieb von 1915 bis 1934 insgesamt vier bis dahin unbekannte Dinosaurier-Gattungen aus Ägypten. Ihm gebührt die Ehre, die ersten Dinosaurier Ägyptens entdeckt zu haben. Darunter befand sich der bis zu 18 Meter lange Raub-Dinosaurier Spinosaurus („Dornen-Echse“) mit einem mannshohen Rückensegel. Spinosaurus wird heute als größter Raub-Dinosaurier bezeichnet. Er übertraf den maximal 13 Meter langen Tyrannosaurus um einige Meter.
Anlässlich des 80. Geburtstages von Ernst Stromer ließ dessen Sohn Wolfgang den erwähnten Ammoniten in einen Pfeiler des Wehrgangs von Schloss Grünsberg einmauern. In den 1980er Jahren wurde der Ammonit gestohlen. Ernst Stromer fand wie viele andere Mitglieder seiner Familie in einem Grab auf dem berühmten Johannisfriedhof in Nürnberg seine letzte Ruhe.
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